Es ist zum guten Brauch in Rastenberg geworden, dass das Kirschfest, also eigentlich das Kirchweihfest, am jeweiligen Donnerstag vor diesem Ereignis, der Thüringer Orgelsommer in der großen klassizistischen Stadtkirche zu Gast hat. Gilt es doch, die historische frühromantische Orgel von dem bedeutenden Orgelbauer Johann Friedrich Schulze aus dem Jahre 1827, bei gut erhaltener Substanz denkmalgerecht in den originalen Zustand zu versetzen. Damit wird es die einzige konsequent original erhaltene Schulze-Orgel aus Schulzes früher Schaffensperiode in der Orgellandschaft werden. Zusätzlich hebt sich das Orgeldenkmal als aktives Musikinstrument mit seinem vom Architekten der Kirche entworfenen Orgelprospekt hervor, der zu den schönsten klassizistischen Orgelprospekten Thüringens gehört. Für den Orgelbauer wurde er ein Prototyp und der Herzogliche Oberbaudirektor Clemens Wenzeslaus Coudray aus Weimar, bildete damit in seinem größten und bedeutendsten Sakralbau eine einzigartige architektonische Einheit zum Kircheninnenraum.
Das diesjährige Kirschfest in Rastenberg stand unter dem Motto, den alltäglichen Stress, die vielen Termine, die Pflichten, die Probleme und die Sorgen einmal warten zu lassen, wie Bürgermeister Uwe Schäfer immer wieder betonte. Mit einem Auftaktkonzert zum Kirschfest in der Rastenberger Coudray-Kirche am Donnerstag wurde eine Atempause für die Seele Wirklichkeit. Der „Thüringer Orgelsommer“, der nun schon zum dritten Mal in Rastenberg weilte, bot ein abwechslungsreiches Programm mit Orgel- und Posaunenmusik. Es erklangen Werke alter Meister aus dem 16. und 17. Jahrhundert, aber auch Musik von Händel, Mendelsohn Bartholdy und Liszt. In unserer schnelllebigen Zeit ist es gut einmal zur Ruhe zu kommen, zu hören was Komponisten vergangener Jahrhunderte geschaffen haben und wie deren Musik von heutigen Künstlern interpretiert wird.
Als profunder Kenner der Orgeln in Thüringen entlockte der Initiator des „Thüringer Orgelsommers“, Kirchenmusikdirektor Gottfried Preller, der
Rastenberger Orgel von 1827 wegen deren „schlechten Zustandes“ in einer Zitterpartie Klänge, die dennoch im Wechsel mit sehr virtuosen Posaunen im Trio, besinnlich und zugleich erbauend waren.
Erbauend auch „Weimar’s Volkslied“ von Franz Liszt, welches zugleich ein Loblied auf die damalige landesfürstliche Herrschaft war. Es passte zur historischen Schulz – Orgel, die in dem von
Clemens Wenzeslaus Coudray entworfenen Orgelprospekt, das Wappen und die Initialen des Weimarer Herzogstums trägt. Der „Thüringer Orgelsommer“ und auch die Veranstaltungsreihe „MUSIK in
RASTenberg“, in deren Rahmen das Konzert stattfand, stehen für kulturelle Begegnungen und die Bewahrung solcher Schätze in Thüringens Kirchen, wie die Orgel in Rastenberg. Die Gäste konnten sich
nach dem Konzert von den Aktivitäten des Orgelförder-Vereins bei einem Gläschen Rastenberger Rotwein und einem kleinem Imbiss überzeugen. Im September werden die Rastenberger und alle
Interessierten während eines Symposiums über den derzeitigen Stand der Restaurierungsvorbereitungen informiert.
Quelle: Orgrlförderverein Rastenberg, Udo M. H. Schneider, Martina Bamberg
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